Wo und wie Chiropraktiker das Gehirn beeinflussen

Auf vielen Internetseiten im Netz finden wir die Ausage: “Chiropraktik ist gefährlich — es löst Schlaganfälle aus!” [1] Unter den schärsften Kritiken findet sich der Artikel “Chiropraktik: Reißen bis die Schwarte kracht”, welcher es bis auf die Seite des Sterns geschafft hat. [2]

Über Studien, durchgeführt durch den Forscher Prof. Dr. Hufnagel werden hier Chiropraktiker angeklagt jeden Werktag im Durchschnitt für zwei Patienten mit Hirninfarkt verantwortlich zu sein.[2] Aber stimmt das wirklich?

Zunächst einmal nein. Aber die für diese Aussage nötigen Details entgehen den meisten Stern-Redakteuren und Lesern. So findet sich unter den in den Studien untersuchten Patienten kein einziger Chiropraktiker, der für die Schäden der Patienten zu verantwortenwären. Dafür werden Physiotherapeuten und Orthopäden (Allgemeinärzte zusätzlicher Ausbildung) und Behandler ohne Ausbildung genannt. [3]

Ob das einen Unterschied macht, wenn doch alle das selbe machen? Machen Sie nicht. Studierte Chiropraktiker, welche übrigens in einer Studie durchgeführt im schönen Kanada mit über 1 000 000 Probanten keine Schlaganfälle verursachten [4, 5], wissen, dass stark rotative und kraftvolle Eingriffe weder notwendig sind, noch zur Ausbildung des Chiropraktikers gehören [6].

Der Grund für die fehlende Notwendigkeit liegt hier in der Art, wie der menschliche Körper auf die sampften Kraftstöße des Behandlers reagieren. So konnte eine ganze Reihe von Studien des Forschers Prof. Dr. Walter Herzog der Universität von Calgery eindrücklich zeigen, dass nicht die Kraft sonder die Geschwindigkeit der Justierung entscheident für seine positive Wirkung sei. [7]

Eine zu kraftvolle oder sogar reißende Behandlung kann somit nicht nur als unnötig sonder gleichermaßen auch als Kunstfehler verstanden werden. Da diese allerdings nur durch eine mangelnde Ausbildung begünstigt werden können, findet Rolf-Herbert Peters für seinen Artikel lediglich einen promovierten Physiotherapeuten, dem es gelang eine Patientin mit seiner Behandlung zu verletzen, und keinen Chiropraktiker. [2] 

Weiterhin unterstreicht der im Artikel zitierte Forscher Prof. Hufnagel seine Unwissenheit über das befragte Themengebiet Chiropraktik und behauptet „es gibt keine einzige kontrollierte Studie, die irgendeine Wirksamkeit belegt“. [2]

Chiropraktik ist weitreichend, wenn auch wie alles andere nicht allumfassend erforscht. So finden sich bereits bei einer oberflächlichen Suche im Netz kontrollierte-randomisierte Studien mit bis zu 500 Probanden, welche durch den Harvard Professor Dr. Frederick R. Carrick durchgeführt wurden und eine Wirkung ohne Interpretationsspielraum offenlegen.[8] 

Insgesamt lassen sich so viele Beiträge im Internet finden, entkräften und als Panikmache enttarnen. Wie auch der eben beschriebene Artikel des Sterns, werden unter der Kritik „Chiropraktik sei unwissenschaftlich und gefährlich“, Halbwahrheiten ohne Quellenangaben und Lügen verbreitet. Auch wenn diese dann durch eine kalkulierte Empörung der Leser und auf Kosten der Patienten viel Geld in die Hände der Verlage spülen, wird dabei oft vergessen, dass es am Ende des Tages eigentlich um Menschenleben geht.

[1] GWUP — Die Skeptiker — Vorsicht vor der chiropraktischen Falle [WWW Document], n.d. URL https://www.gwup.org/infos/themen/77-komplementaer-und-alternativmedizin-cam/900-vorsicht-vor-der-chiropraktischen-falle(accessed 12.29.18).

[2] CHIROPRAKTIK: Reißen, bis die Schwarte kracht | STERN.de [WWW Document], n.d. URL https://www.stern.de/gesundheit/chiropraktik-reissen–bis-die-schwarte-kracht-3302224.html(accessed 12.29.18).

[3] Hufnagel, A., Hammers, A., Schönle, P.W., Böhm, K.D., Leonhardt, G., 1999. Stroke following chiropractic manipulation of the cervical spine. J. Neurol. 246, 683–688.

[4] Haldeman S, Kohlbeck FJ, McGregor M. Risk Factors and Precipitating Neck Movements Causing Vertebrobasilar Artery Dissection After Cervical Trauma and Spinal Manipulation. . SPINE. 1999;24(8):785–794.

[5] Cassidy JD, Boyle E, Cote P, et al. Risk of vertebrobasilar stroke and chiropractic care: results of a population-based case-control and case-crossover study. Spine (Phila Pa 1976). Feb 15 2008;33(4 Suppl):S176–183.

[6] Bergmann, T.F., Peterson, D.H., 2010. Chiropractic Technique: Principles and Procedures, 3rd ed. Elsevier LTD, Oxford, St. Louis, Mo.

[7] Herzog, W., 2010. The biomechanics of spinal manipulation. J Bodyw Mov Ther 14, 280–286. https://doi.org/10.1016/j.jbmt.2010.03.004

[8] Carrick, F.R., 1997. Changes in brain function after manipulation of the cervical spine. J Manipulative Physiol Ther 20, 529–545.

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